Montag, 11. Mai 2009

Ausflug nach Coroico (2./3. Mai 2009)

Am Sonnabend früh machten wir uns allen Unkenrufen über ausgebuchte Unterkünfte zum Trotz auf den Weg nach Coroico. Der Ort liegt auf ca. 1600m in den Yungas und verfügt über eine wunderschöne subtropische Vegetation und tolle Ausblicke. Früher war es ein lebensgefährliches Abenteuer diesen Ort zu besuchen, da man dazu die gefährlichste Straße der Welt benutzen mußte. Mittlerweile gibt es eine neue gut ausgebaute zweispurige Asphaltstraße, so dass man in aller Ruhe die tolle Landschaft genießen kann, ohne sich von Herzinfarkt zu Herzinfarkt zu hangeln.
Zuerst mußten wir La Paz durchqueren (immernoch ohne Stadtplan und nur mit einer wagen Beschreibung augestattet). Diesmal fuhren wir durch die Stadtteile Miraflores und danach Villa Fatima. Es ging nur bergauf. Auch nachdem wir La Paz verlassen hatten, waren wir schon über 4200m und es ging weiter stetig aufwärts. Inzwischen hatten wir sowohl Baum- als Strauchgrenze weit unter uns gelassen und blanke Felsen mit ein paar Flechten (einige knallrot) und schneebedeckten Gipfeln waren unsere Umgebung geworden.
Straße nach Coroico
Wir schraubten uns bis auf den Kamm in 4700m hoch. Hier war es ziemlich kalt und wir waren froh, dass das Auto eine gute Heizung hat. Imemr wieder begegneten wir lebensmüden Radfahrern, die sich auf die Abfahrt auf der gefährlichsten Straße vorbereiteten. Nach dem Kamm ging es langsam aber stetig bergab. Es wurde immer wärmer und grüner. Nach etwa einer Million Serpentinen erreichten wir den Grund des Tales und den dortigen Fluß. Ein Hinweisschild warb für ein Hotel direkt am Fluß. Das schien uns verlockend und wir folgten einem abenteuerlich schmalen Weg am Hang hinab, durch ein Dorf. Gegenverkehr hatten wir zum Glück nur an der einzigen etwas breiteren Stelle des Weges. Trotz Klimaanlage wurde mir doch ziemlich warm auf der Strecke. Das Hotel sah vielversprechend aus, war aber - wie die Unken geunkt hatten - ausgebucht. Schade. Lina heulte als wir dann im Rückwärtsgang diesen paradiesischen Platz verlassen mußten. Den Weg wieder zurück, an dem Mann vorbei, der schubkarrenweise Geröll aus der dem Berg zugewandten Seite brach und es an der dem Hang zugewandten seite abkippte, damit die "Straße" wenigstens wieder die Breite eines ganzen Autos bekam und nicht mehr nur 3/4. Wieder auf der Hauptstraße angekommen, sahemn wir bald den Hinweis auf den Weg nach Coroico. Das es sich dabei nicht um die Hauptzufahrt zum Ort handelte, stellten wir bald fest, weil die subtropische Vegetation die erstaunlicherweise sogar gepflasterte Straße halb zugewachsen hatte. Eine andere Ausschilderung hatten wir aber nicht gefunden und so folgten wir dieser Straße den Berg hinauf.
Wir kamen an einigen schönen Wochenendhäusern mit Pool und tollen Gärten vorbei, die versteckt in der dschungelartigen Vegetation immer mal wieder auftauchten. Nach vielen Serpentinen tauchte auch ein Hotel auf. Mit gedrückten Daumen gingen wir in der Rezeption nach einem Zimmer für drei fragen. Hm, naja, ob wir auch eins für zwei nehmen würden mit einem etwas breiteren Bett. Klar wollten wir! Wir hatten schließlich den Pool und das Freiluftrestaurant gesehen und der Hunger nagte. Wir bezogen schnell das Zimmer, welches sich als völlig ausreichend herausstellte für uns drei, und machten uns auf zum Mittag. Es gab dreierlei Fleisch und ein Würstchen vom Grill, ein Salatbuffet und frisch gepressten Mandarinensaft. Lecker! Dazu der traumhafte Blick auf die Landschaft... Nach dem Essen legten wir uns an den Pool zum Verdauen und Lesen. Lina probierte den Pool, der allerdings ziemlich kalt war. Zur Kaffeezeit zogen ein paar Wolken auf, so dass wir mit reinem Gewissen die Sonnenliege am Pool für einen großen Teller leckeren Rührkuchen und reichlich Kaffee verlassen konnten. Danach fuhren wir auf der Straße weiter in der Hoffnung noch auf Coroico zu stoßen.
Nach ca. 1km stießen wir tatsächlich auf die Stadt. Hier stellten wir das Auto am Palmenbestandenen Stadtplatz am. Es wimmelte nur so von Einheimischen und Touristen. Direkt am Platz war auch eine große Kirche und das Rathaus sowie eine Vielzahl von Restaurants und Cafes. Da wir aber satt und zufrieden waren, machten wir lieber einen Rundgang durch die Stadt.

Am Sonntag verließen wir Coroico auf dem gleichen Weg, auf dem wir gekommen waren, um nochmal ein paar Blicke auf die riesen blauen Schmetterlinge werfen zu können und eine kleine Wanderung zu machen. Die Schmetterlinge erwiesen sich trotz langsamer Flügelschläge als viel zu schnell zum Fotografieren.

Dafür fanden wir einen kleinen Wanderweg, der uns an Coca-Feldern vorbei zu einem schönen Aussichtspunkt führte, von dem aus wir das Tal mit dem Rio Coroico schön überblicken konnten.
Danch fuhren wir wieder zurück nach Hause, weil auf Frank noch Vervollständigung der Abiturprüfungsunterlagen für dieses Schuljahr wartete.

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